Karnataka – Sehenswertes

Aihole
Aihole ist zusammen mit Pattadakal und Badami bekannt für eine Ansammlung von gut erhaltenen Tempeln der frühen Chalukya-Dynastie (6. – 9. Jh.). Die archaisch anmutenden Heiligtümer befinden sich im Zentrum des Dorfes, auf den umliegenden Feldern und auf dem flachen Plateau eines steilen Felshügels im Südosten des Ortes. Einige Tempel waren lange vollkommen in die Dorfstruktur integriert und wurden erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt. Die unterschiedlich gestalteten Jain-Kulthöhlen und Hindu-Tempel zeugen von einer beeindruckenden architektonischen Experimentierfreudigkeit. Der große Durga-Tempel, der ins 7. – 8. Jahrhundert datiert wird, ist ein besonders schönes Meisterwerk und besticht durch seine ungewöhnliche Formgebung.

Badami
Die zwischen roten Sandsteinfelsen an einem künstlichen See gelegene Kleinstadt Badami war vom 6. – 8. Jahrhundert die Hauptstadt der Chalukya-Dynastie. An der Südseite befinden sich unterhalb einer Befestigungsanlage mehrere Höhlentempel, die durch Treppenaufgänge miteinander verbunden sind und bis zu 15 m tief in den Fels hineinführen. Den Eingangsbereich der ersten, dem Gott Shiva geweihten Höhle schmückt eine exquisite Abbildung eines sechzehnarmigen tanzenden Nataraja. Die zweite, etwas höher gelegene Höhle ist eine Kultstätte für den Weltenerhalter Vishnu. Die mythologischen Motive zeigen ihn in verschiedenen Inkarnationen. Über weitere Treppen, die am Aufgang zum Fort vorbeiführen, wird die dritte und größte Höhle erreicht. Sie gilt als die kunstvollste, da sie überreich mit grandiosen Motiven aus der Vishnu-Mythologie geschmückt ist. Östlich von dieser befindet sich eine sehenswerte Jain-Kultstätte, die der Tradition des Jainismus entsprechend eine Atmosphäre der Verinnerlichung und Askese betont.

Bangalore (Bengaluru)
Die kontrastreiche Hauptstadt des Bundesstaats Karnataka gilt mit ihren breiten Straßen und ihrem westlich geprägten Konsumangebot als eine der modernsten Metropolen Südindiens. Sie ist das international anerkannte Zentrum einer erfolgreichen Software-Industrie und auch für Seidenprodukte und Sandelholzschnitzereien bekannt. Hier vereinen sich alte Traditionen, kommerzieller Glanz, weiträumige Parkanlagen, geruhsame Vorstadtviertel, geschäftige Bazare und westlich anmutende Shoppingzentren zu einem ungewöhnlichen und exotischen Ganzen. Eine Attraktion ist der südlich vom Stadtzentrum gelegene Lal Bagh Park, der 1740 angelegt wurde und eine Vielzahl an tropischen und subtropischen Pflanzen beherbergt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Vidhana Soudha (Parlament), der High Court und eine Reihe von Tempeln, von denen der größte der ISCON-Krishna-Tempel ist. Im Jahr 2006 wurde der englische Name der Stadt von der Regierung von Karnataka in seine Kannada-Namensform Bengaluru umbenannt.

Belur
Belur war vom 11. bis zum 13. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum der Hoysala-Dynastie. Der auf einem gezackten Sockel errichtete Chennakeshwara-Tempel, der auch heute noch religiösen Zwecken dient, ist dem Gott Vishnu in der Form des Keshvara geweiht („der mit den schönen Locken“). Er steht, umgeben von kleineren Schreinen und Wandelgängen mit steinernen Säulen, inmitten eines von einer Mauer umgrenzten, weiten Hofbereichs. 103 Jahre wurde an diesem Tempel gebaut. Die bewundernswerten Bildhauerarbeiten sind von exquisiter filigraner Ausführung und verdienen eine gebührliche Beachtung. Der geometrisch gestaltete kreuzförmige Grundriss, die beschwingten Götterskulpturen, die breite Umwandlungszone, der hohe Sockel und die umlaufenden Friesbänder mit mythologischen Motiven zählen zu den typischen Elementen der Hoysala-Architektur.

Chikmagalur
Der Legende zufolge soll der Sufi-Heilige Baba Budan im 17. Jahrhundert in Chikmagalur den Kaffeeanbau eingeführt haben. Heute ist der Distrikt ein bedeutendes Zentrum des Kaffeeanbaus und überzeugt mit schneeweißen Kaffeeblüten, malerischen Tälern, abgelegenen Bergpfaden, artenreichen Naturschutzgebieten und romantischen Wasserläufen. Bis auf die weite hügelige Hochebene im östlichen Teil präsentiert sich Chikmagalur als eine Berglandschaft in den Westghats. Nördlich der gleichnamigen Stadt ragen die Baba-Budan-Berge in das Dekkan-Plateau hinein. Hier befindet sich der Mullayanagiri, der mit 1930 m der höchste Berg Karnatakas ist.

Coorg
Die reizvolle, klimatisch angenehme Provinz Coorg erstreckt sich in den Westghats auf einer Höhe zwischen 900 und 1750 m. In der vom Kaffeanbau geprägten Landschaft zeigt sich Karnataka von einer besonders malerischen Seite. Die weitläufigen Plantagen werden von über 270 verschiedenen einheimischen Baumarten beschattet. Zur Blütezeit im März und April hängt überall der süße Duft der weißen Kaffeeblüten in der Luft. Angebaut werden auch Gewürze, wie Pfeffer, Kardamom und Vanille. Zur artenreichen Fauna der Region zählen Elefanten, Leoparden, Wildbüffel, Wildschweine und mehrere Hirscharten. Naturschutzgebiete mit großem Wildtierbestand sind das Brahmagiri, Talakaveri und Pushpagiri Wildlife Sanctuary und der Nagarhole Nationalpark, der auch als Rajiv Gandhi Nationalpark bezeichnet wird. Eingebettet zwischen Kaffee- und Gewürzplantagen liegen nahe der Provinzhauptstadt Madikeri die Abbey Falls Wasserfälle, die in der Region eine besondere touristische Attraktion darstellen.

Gokarna
In der an der malerischen Westküste gelegenen Tempelstadt Gokarna soll die Hindu-Gottheit Shiva aus dem Ohr einer mythologischen Kuh herausgekrochen sein. Mehrere Hindu-Legenden sind mit dem bekannten Wallfahrtsort verbunden. Gokarna ist wegen einer Reihe besonders schöner Sandstrände beliebt, die durch reizvolle Hügelketten voneinander getrennt sind und sowohl entlang der Ortschaft als auch südlich davon verlaufen. Die Hauptstrände sind Gokarna Beach, Kudle, Om, Half Moon und Paradise Beach. Einige Strände können nur zu Fuß oder mit dem Boot erreicht werden. Alle Beaches sind traumhafte Orte zum Entspannen, besonders wenn eine abgelegene, paradiesische Umgebung gesucht wird.

Halebid
Halebid war unter dem Namen Dorasamudra vom 12. – 14. Jahrhundert die Hauptstadt der Hoysala-Dynastie, die hier faszinierende Heiligtümer inmitten einer malerischen Landschaft errichten ließ. Der Hoysaleshwara-Tempel ist ein Doppelheiligtum für Shiva. Die beiden Einheiten stehen jeweils auf einem kreuzförmigen Grundriss und sind durch eine Halle miteinander verbunden. Im Innern des Heiligtums tragen handgedrechselte Steinsäulen die Dächer. Wandelemente aus durchbrochenem Steinwerk filtern das einfallende Licht, was eine angenehme Atmosphäre bewirkt. Die Gestaltung der Außenwände ist geprägt von grandiosen mythologischen Motiven, die das gesamte Hindu-Pantheon vor Augen führen. Übereinander liegende Reliefbänder zeigen Elefanten, Löwen, Pflanzenornamente und Episoden aus den indischen Epen. Die Skulpturen sind von beschwingter Formgebung und verkörpern u. a. Brahma auf der Wildgans Hamsa, Krishna, der den Berg Govardhana schützend über sein Volk hält und Vishnu, der mit drei Schritten das Universum ausmisst. Die breite Umwandlungszone und der hohe Sockel zählen ebenfalls zu den typischen Elementen der Hoysala-Architektur. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der kleinere Kedareshvara-Tempel und zwei Jain-Heiligtümer.

Hampi (Vijayanagara)
Die beeindruckenden Ruinenfelder von Vijayanagara, die rund um das kleine Dorf Hampi gelegen sind, zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Die strahlende Metropole Vijayanagara war einst die Hauptstadt eines gleichnamigen großen Hindureiches (1343 – 1565), das sich zu einer kulturellen Hochburg entfaltete. Seine Streitmacht konnte den Süden Indiens lange Zeit erfolgreich gegen die von Norden immer wieder eindringenden moslemischen Heerscharen verteidigen. Die Ruinen der inmitten einer malerischen Felslandschaft am Tungabhadra-Fluss gelegenen majestätischen Stadt erstrecken sich über eine Fläche von insgesamt 26 km². Eine Besichtigung des königlichen Palastbereichs und des Virupaksha Tempels mit seinen 52 m hohen Tempeltürmen ist ein unvergessliches Erlebnis. Die Gegend um Hampi ist mit vielen Legenden der indischen Mythologie und mit bekannten Episoden des Ramayana-Epos verbunden. Eine Wanderung zu einem nahegelegenen Bergtempel, der als Geburtsort des Affengottes Hanuman gilt, gewährt einen atemberaubenden Ausblick über die einzigartige Felslandschaft.

Karwar
Karwar ist eine südlich von Goa gelegene, ruhige Hafenstadt an der Mündung des Kalinadi-Flusses. Die Region, die früher ein wichtiges Handelszentrum war, ist bekannt für ihren großen Mangrovenbestand und einige der schönsten Strände Westindiens. Sehenswürdigkeiten sind das historische Sadashivgad Fort und der Durga Devi Tempel aus dem Jahr 1665.

Mangalore (Mangaluru)
Die Umgebung der bedeutenden Hafenstadt Mangalore, die in der Landessprache von Karnataka auch Mangaluru genannt wird, hat viele schöne Strände und reizvolle Landschaften zu bieten. Sehenswürdigkeiten sind die St. Aloysius Kapelle, der Mangala-Devi-Tempel und die Ullal Beach. In der näheren Region befinden sich interessante Orte, die einen Besuch wert sind, wie Katil, Moodabidri, Karkala, Udupi und Malpe Beach.

Melkote (Melukote)
Die auf Felshügeln erbaute, alte Tempelstadt Melkote liegt in einer ausgesprochen idyllischen Umgebung. Sie gilt als eine der heiligsten Stätten Karnatakas und ist von Mysore oder Bangalore aus ein lohnenswertes Ziel für einen Tagesausflug. Da zu Beginn des 12. Jahrhunderts der hinduistische Heilige und Philosoph Ramanuja einige Jahre in Melkote gelebt hat, besitzt die Pilgerstätte für Vishnu-Anhänger eine große Bedeutung. Die friedvolle Atmosphäre, die vom Fluss der Zeit unberührt scheint, ist beeindruckend. Das großzügige Hauptheiligtum ist der Cheluvanarayana Swamy Tempel, der dem Weltenerhalter Vishnu geweiht ist. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der auf einer Hügelkuppe errichtete Yoganarasimha Tempel, in dem eine Inkarnation von Vishnu mit einer Form halb Mensch, halb Löve verehrt wird.

Mysore
Die traditionsbewusste, farbenprächtige Provinzstadt Mysore zählt mit ihrem fürstlichem Charme und breiten, baumbestandenen Straßen zu den attraktivsten Städten Südindiens. Das absolute Highlight ist der im indo-sarazenischen Stil errichtete Maharaja-Palast, der 1912 fertiggestellt wurde und seitdem den Mittelpunkt der Stadt bildet. Der prachtvolle Bau kam zustande, nachdem der alte Holzpalast der Herrscherfamilie bei einem Brand 1897 vollkommen zerstört wurde. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Chamundi-Hügel mit dem Durga-Tempel und der größten monolithischen Nandi-Statue Südindiens (Shivas Stier), Tipu Sultans Fort und der Sommerpalast von Srirangapatna. Mysore ist auch bekannt für Seidenstoffe, Räucherwerk, Blütenessenzen und Schnitzereien aus Sandel- und Rosenholz.

Pattadakal
Das kleine Dorf Pattadakal am Ufer des Malaprabha-Flusses war vom 7. – 9. Jahrhundert der heilige Ort, an dem die Herrscher der Chalukya-Dynastie gekrönt wurden. Hier feierten sie ihre großen Siege in Stein. Die Tempelanlagen wurden sowohl im nord- als auch im südindischen Baustil errichtet und zählen zu den bedeutendsten frühen Steintempeln in Indien. Die meisten Monumente befinden sich innerhalb einer gepflegten Anlage. Das bekannteste Heiligtum ist der Virupaksha-Tempel, dessen Skulpturen Szenen aus den indischen Epen Ramayana und Mahabharata beschreiben. Pattadakal zählt zum UNESCO Weltkulturerbe.

Shravanabelagola
In Shravanabelagola befindet sich eines der ältesten und bedeutendsten Zentren der Jain-Religion, deren spirituelle Tradition die Aspekte der Gewaltlosigkeit, Verinnerlichung und Askese betont. Auf der Kuppe des Indragiri-Hügels steht die bekannte 17 m hohe monolithische Statue von Lord Gomateshwara (auch Bahubali genannt), die eine vollkommene Versenkung im Ewigen repräsentiert. Pflanzenranken winden sich um die Beine des Heiligen und sein Gesichtsausdruck reflektiert einen tiefen inneren Frieden. Das Heiligtum wurde im 10. Jahrhundert errichtet. Alle 12 Jahre findet in Shravanabelagola eine aufwendige Zeremonie statt, bei der die Statue mit Milch, Joghurt, Büffelfett, Safran und Goldmünzen überschüttet wird. Weitere Jain-Tempel aus dem 9. – 12. Jahrhundert befinden sich auf dem benachbarten Chandragiri-Hügel.

Somnathpur
Der Keshava-Tempel von Somnatpur befindet sich 35 km östlich von Mysore und gilt als ein besonders prächtiges und gut erhaltenes architektonisches Meisterstück der Hoysala-Dynastie. Errichtet wurde der Komplex 1268 von Somnatha, einem General in der Armee des Hoysala-Herrschers Narasimha III. Die drei Schreine, die verschiedenen Aspekten der Hindu-Gottheit Vishnu geweiht sind, stehen in einem rechteckigen Hofbereich und sind auf einem sternförmigen Grundriss angelegt, dessen Friesbänder exquisite ornamentale Verzierungen und Szenen aus den indischen Epen aufweisen. Sämtliche Bildhauerarbeiten sind von herausragender Qualität. Die bekanntesten Skulpturen zeigen Lakshmi und Vishnu auf Garuda, Sachi und Indra auf einem Elefanten und einen tanzenden Ganesha.

Sringeri
Sringeri befindet sich im Hinterland von Mangalore und ist ein lohnenswertes Ziel für einen Tagesausflug. Der großartige Vidyashankara-Tempel in Sringeri kombiniert die architektonischen Merkmale der Hoysala-Dynastie mit denen der dravidischen Tempelarchitektur. Im Hauptschrein befinden sich 12 Säulen, die die 12 Tierkreiszeichen repräsentieren. Sie sind so ausgerichtet, dass gemäß dem Sonnenstand das Licht immer auf den korrespondieren Pfeiler fällt. Vor dem Tempel stehen Steinlöwen, die in ihren Mäulern Steinkugeln tragen, die sich rotieren lassen. Im Fluss neben dem Tempelkomplex leben Karpfen, die von Hand gefüttert werden können.

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